Im Interview – Das ChronoCops Autorenduo

Mit Einsteins Relativitätskrise und Da Vincis Universal-Dilemma sind bereits die ersten beiden Teile der neuen Funspielreihe ChronoCops erschienen. Was euch bei den Spielen erwartet, wie die Arbeit daran gelaufen ist und für wen die Spiele genau das Richtige ist, das haben wir die beiden Autoren Matthias Prinz und Martin Kallenborn gefragt:

Mit ChronoCops erleben wir eine verrückt-bunte Zeitreise gespickt mit Rätseln, die wir lösen müssen, um die Ereignisse zu ändern und die nächsten Zeitlinien zu öffnen. Wie kam euch die Idee zu diesem Spielprinzip? Hattet ihr zuerst den Rätsel- oder doch eher den Zeitreise- bzw. Storyaspekt im Kopf?

Martin: „Wir wollten von Beginn an ein verrücktes Zeitreise-Spiel machen, indem die Spielerinnen und Spieler die Zeit auf einfache Art verändern können. Die Rätsel sollten anders sein als in herkömmlichen Spielen. Wir wollten, dass die verrücktesten Ideen zum Ziel führen und eben nicht die ausgeknobelsten. Spaß und ein immersives Spielgefühl waren uns wichtiger, als verkopftes Grübeln.”

Matthias: „Ich hatte ein ganz grobes Konzept entworfen und Martin vorgestellt. Wir haben aber schnell erkannt, dass mein Konzept viel zu verkopft und kompliziert war. Es war dann Martins Idee, daraus eine total abgedrehte Story zu machen und sich selbst nicht zu Ernst zu nehmen. Das war dann der Schlüssel zu dem ChronoCops-Konzept, so wie es jetzt schlussendlich geworden ist.”

Was denkt ihr, wer sollte sich die ChronoCops-Reihe unbedingt anschauen?

Martin Kallenborn

Martin: „Wer eine verrückte Story erleben möchte und gemeinsam mit Freundinnen und Freunden auf humorvolle Art die Zeit verändern will, ist bei ChronoCops richtig. Alle Fans von Monkey Island oder Day of the Tentacle könnten sich hier auch zuhause fühlen.“ 

Matthias: „Das gemeinsame Erleben steht dabei im Vordergrund. Wir wollen, dass die Spielerinnen und Spieler gemeinsam Spaß haben und nicht jeder vor sich her grübelt. Deshalb richtet sich das Spiel auch an Menschen, die sonst nicht so viel mit Escape- oder auch Brettspielen im Allgemeinen anfangen können.“

Das Spielprinzip von ChronoCops erinnert unter anderem an Point & Click Adventures. Seid ihr Fans dieses Videospielgenres oder hat sich diese Ähnlichkeit zufällig ergeben?

Martin: „Fans! Wir lieben die Spiele und wollten das auch gemeinsam, kooperativ mit unseren Freunden erleben können. Deswegen haben wir ChronoCops erfunden. ?”

Matthias: „Wir sind mit Point & Click Adventures aufgewachsen und speziell die Spiele von LucasArts wie Monkey Island, Day of the Tentacle und Sam & Max haben uns sehr geprägt. Ich erinnere mich noch, dass wir uns auf dem Schulhof immer ausgetauscht haben, wenn man mal an irgendeiner Stelle nicht mehr weiter kam. Das hatte damals also auch schon irgendwie eine kooperative Komponente.”

Wir haben jetzt schon ein bisschen über ChronoCops gesprochen und auch über eure Ideen dahinter. Könnt ihr erzählen, wie es zur Zusammenarbeit mit Pegasus Spiele kam und wie sich die Zusammenarbeit mit unserer Redaktion gestaltet?

Martin: „Wir haben das Spiel ganz ‚klassisch‘ auf einer Spielemesse dem Redakteur Sebastian Hein vorgestellt. Nach einigen Testrunden kam das positive Signal aus dem Verlag. Redaktionell hat dann André Zottmann übernommen. Die Zusammenarbeit war super spaßig, professionell und produktiv. Wir freuen uns schon auf die nächsten gemeinsamen Abenteuer!”

Und wie lange hat der Weg von der ersten Idee bis hin zu den ersten beiden finalen Spielen gedauert?

ChronoCops Prototyp Material

Martin: „Knapp ein Jahr. Mit der Entwicklung eines Abenteuers beschäftigt man sich schon mehrere Monate.” 

Matthias: „Zum Glückkonnten wir zwischendurch mit dem Chronographen in die Zukunft reisen und uns vergewissern, dass ChronoCops gut bei den Spielern ankommen wird. Sonst hätten wir die Mühen garnicht erst auf uns genommen! :)”

Gibt es einen bestimmten Grund, dass Einstein und Da Vinci in den ersten beiden Teilen die Hauptrolle spielen?

Matthias: „Wenn man sich blauäugig in das Thema Zeitreisen reinwirft und überlegt, welche Personen man in der Weltgeschichte treffen will, führt fast kein Weg an diesen Personen vorbei. Wir wollten gerade in den ersten Abenteuern die Mitspieler mit Personen konfrontieren, die sie definitiv kennen und mit denen man Spaß und Zeitreise-Kompetenz in Verbindung bringen kann. Aber natürlich sind sie in der Story als Wissenschaftler und Erfinder auch extrem wichtig, um unseren klapprigen Zeitmaschinen-Prototyp wieder auf Touren zu bringen.”

Matthias Prinz


Martin: „Neben den beiden Charakteren gibt es aber auch viele weitere Begegnungen. Im Schnitt trifft man in einem Abenteuer an die 10 Personen und manchmal lernt man dabei sogar noch was über ihr Schaffen. Natürlich wird es bei der Cover-Auswahl nicht nur bei alten weißen Männern mit Bart bleiben, da bringen wir also noch Abwechslung rein. Seid gespannt!”

Gab es bei der Arbeit an ChronoCops irgendwelche lustigen Pannen oder besonders erinnerungswürdige Momente, die ihr mit uns teilen wollt?

Martin: „Ohja! Matthias hatte mir zu meinem einsamen Geburtstag in Lockdown-Zeiten ein eigenes ChronoCops Abenteuer geschenkt. Darin war die Welt in Ordnung, alle Freunde waren da, es gab kein Corona. Ein wirklich großartiges und rührendes Geschenk. Danke nochmal Matze! ?”

Matthias: „Das hab ich nur für dich gemacht, weil du mein kleiner Cronk bist! Insgesamt war die Entwicklung der Spielreihe aber auch einfach nur Spaß pur, so dass es sich garnicht wie Arbeit angefühlt hat neue Abenteuer und Geschichten zu erfinden. Außer natürlich, wenn André uns auf unsere ganzen geschichtlichen und fachlichen Fehler hingewiesen hat. Immerhin weiß ich jetzt, dass im Tal der Könige keine Pyramiden stehen und die Sphinx von dort aus auch nicht fußläufig zu erreichen ist. ?”

ChronoCops ist ja nicht euer erstes (gemeinsames) Spieleprojekt. Wie kamt ihr dazu, Spieleautoren zu werden und was mögt ihr an eurer Arbeit am liebsten?

Digitaler ChronoCops Prototyp

Martin: „Es ist einfach stark, wenn man sich in eine Fantasie-Welt begeben kann, in der alles möglich ist. In der man kreativ unterwegs sein kann. Das noch im kooperativen Autoren-Modus zu machen, macht riesigen Spaß. Ich habe selten so viel gelacht, wie bei der Entwicklung der ChronoCops Abenteuer.”

Matthias: „Und das alles in einer Branche, die so nett, gesellig und irgendwie auch überschaubar ist. Es ist einfach ein irres Gefühl über eine Messe zu laufen und zu sehen, wie andere Menschen deine Spiele spielen oder dich sogar erkennen und mit dir über deine Erfindung diskutieren.”

Vielen herzlichen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt und uns ein bisschen auf eure ChronoCops Zeitreise mitgenommen habt! ?

Ihr wollt noch mehr über die ChronoCops-Reihe wissen? Kein Problem, zur CONspiracy 9 haben wir die beiden in der Creators‘ Corner interviewt.

 

Ihr habt Fragen, Anmerkungen oder Anregungen? Oder ihr habt Vorschläge, welches Thema wir uns in Zukunft unbedingt mal näher anschauen sollten? Wir freuen uns auf eure Kommentare zum aktuellen Blogbeitrag im Forum oder eure E-Mail an blog@pegasus.de.