Unsere Lieblingsspiele – Heute: Esra und Jens

In der „Unsere Lieblingsspiele“-Reihe stellen wir euch regelmäßige die aktuellen Top-Spiele unserer Kolleg*innen vor. Nach Katja aus der Lokalisierung ist heute ihr Kollege Esra dran.  Außerdem mit dabei Jens, einer unserer drei Grafiker*innen. Aber nicht nur diesen Beitrag teilen sich Esra und Jens, sondern auch ihre Liebe zu Brettspielen. Keiner Wunder also, dass ein Spiel bei beiden ganz weit oben auf der Liste steht …

 

Esras Lieblingsspiel

„Guden,

ich bin Esra und seit vielen Jahren im Pegasus Spiele Team. Angefangen hat alles als Aushilfe im Lager, dann kam ich erst als Werkstudent und später als Teilzeitkraft ins Marketing und arbeite mittlerweile in der Lokalisation.

Vor kurzem kam Nadine auf mich zu und wollte für diesen Blog wissen, welches Spiel denn mein Lieblingsspiel sei. Wie kann man denn so eine Frage stellen? Was ist eigentlich ein Lieblingsspiel? Ist es nicht zu einfach (oder zu schwierig), sich nur auf eine Sache festzulegen? Was sind meine Lieblingskleidungsstücke? Vielleicht die blau-weiß-gestreifte kurze Stoffhose, nur ist die ganz schön unpraktisch im Winter. Und genauso verhält es sich auch mit Spielen: Die Umstände müssen zum Spiel passen. Daher möchte ich euch nicht eins, sondern drei Spiele vorstellen, die ich klasse finde:

 1.      Lovecraft Letter

Schon Love Letter ist ein tolles, kurzweiliges Spiel. Die Regeln sind so einfach, wie genial; eine Karte auf der Hand, eine ziehen und dann eine ausspielen – fertig. Noch besser gefällt meinem Freundeskreis und mir jedoch die ‚cthulhu-esque‘ Adaption mit den leichten Regelnuancen und Zusatzkarten. Lovecraft Letter ist einfach das perfekte Spiel für immer, ob bei einem gemütlichen Abend nebenbei, am Ende eines langen und nervenaufreibenden Spielemarathons oder an einem feucht-fröhlichen Abend, wenn ohnehin nichts Komplexes mehr geht.

Um für mich das eine Lieblingsspiel sein zu können, ist das Spiel aber insgesamt zu einfach und kurz. Naja, das kann man über den nächsten Kandidaten zumindest nicht sagen …

2.      Tainted Grail

Legacy Spiele bzw. generell Spiele, die sich im Laufe einer großen Kampagne immer weiterentwickeln, finde ich einfach eine super Erfindung. Denn, auch wenn man sich der Kampagne nochmal stellen und bei manchen Titeln auch die Schwierigkeitsstufe anpassen kann, spiele ich sie meist nur einmal mit einer Spielgruppe durch, habe eine gute Zeit und dann kommt etwas Neues.

Kürzlich haben ein paar Kollegen und ich mit Tainted Grail begonnen. Noch stecken wir mitten in der Kampagne, aber der Look und die Storyschnipsel, die wir bisher erleben konnten, haben mich sofort überzeugt. Ich will noch mehr von dieser Welt sehen und herausfinden, was in Avalon geschehen ist. Den nächsten Spielterminen sehne ich schon fiebernd entgegen.

Aber kann ein Spiel, das man nur eine gewisse Zeit spielt und dann – vermutlich – nie wieder, DAS Lieblingspiel sein?

3.      Siderische Konfluenz

Eigentlich steht Siderische Konfluenz eher stellvertretend für lange, zeitintensive Spiele für eine große Gruppe. Besonders an Spieletagen oder auf Cons liebe ich es, in einer größeren Gruppe zusammenzusitzen und sich die Zeit zu nehmen, mal ein Spiel auf den Tisch zu bringen, welches mindestens drei Stunden in Anspruch nimmt (zeitlich nach oben offen).

Siderische Konfluenz kommt mit einer gehörigen Portion Spaß daher, wenn alle am Tisch plötzlich in der Echtzeitphase durcheinanderreden und sich mit gut verpackten schlechten Deals versuchen, gegenseitig über den Tisch zu ziehen. Die Menge an Trash Talk und strukturiertem Chaos, welche hier entstehen kann, habe ich bisher bei noch keinem weiteren Spiel gesehen.

Leider fehlen mir die Zeit und die Gelegenheiten, um solche Spiele öfter als ein bis zwei Mal im Jahr zu spielen. Daher kann ich also auch Siderische Konfluenz nicht als mein „Lieblingsspiel“ bezeichnen.

Nun habe ich also drei meiner aktuellen Lieblingsspiele vorgestellt. Ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen, dass ich mich nicht auf einen Titel festgelegt konnte; aber dafür sind die Gelegenheiten, in denen sie bei mir zum Einsatz kommen, zu unterschiedlich und die Welt der Spiele einfach zu bunt und zu vielfältig. :)“

 

Auch Jens wollte sich nicht auf ein Spiel als DAS eine Lieblingsspiel festlegen und stellt euch daher seine beiden aktuellen Favoriten vor. Und eines davon, Tainted Grail, kommt euch jetzt sicherlich schon bekannt vor, also ratet mal, wer in der besagten Kollegen-Spielrunde auf jeden Fall mit dabei ist. ;)

 

Jens Spieletipps

„Hallo, mein Name ist Jens und ich arbeite im mittlerweile (gar nicht verflixten) siebten Jahr bei Pegasus Spiele in der Grafikabteilung.

Zu meinen aktuellen Lieblingsspielen zählt auf jeden Fall Tainted Grail, das ich derzeit zusammen mit drei Kolleg*innen spiele und bei dem wir mitten in der Kampagne stecken. Die Optik ist mir – wenig überraschend – bei Spielen sehr wichtig, und die wunderschönen Illustrationen spiegeln die düstere und bedrohliche Stimmung des Spiels fantastisch wider. Ein alternatives Artus-Zeitalter als Setting finde ich spannend, und die enthaltenen Miniaturen lassen das Herz eines alten Tabletop-Spielers zusätzlich höherschlagen.

Das Spiel wirft die Charaktere in eine trostlose und gefährliche Welt, und sehr schnell stellt sich heraus, dass man, anders als bei vielen anderen Genre-Vertretern, eben nicht den strahlenden Helden verkörpert, sondern der Tod stattdessen an jeder Ecke wartet und es viele Entscheidungen zu treffen gilt, die nicht immer dem eigenen moralischen Kompass folgen. So kämpft man ständig im wahrsten Sinne des Wortes ums Überleben, während sich nach und nach eine epische Geschichte entfaltet. Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie es weitergeht und ob wir dieses Abenteuer lebend überstehen.

Da ich grundsätzlich ein Fan kooperativer Spiele bin, ist auch mein zweiter Favorit ein Vertreter dieser Sparte: 

Dorfromantik Spielsituation

Bei Dorfromantik, der Brettspiel-Umsetzung des erfolgreichen Videospiels, müssen die Spielenden allerdings nicht um ihr Leben fürchten, sondern versuchen stattdessen gemeinsam, durch das Legen von Plättchen eine idyllische Landschaft zu erschaffen und dabei Punkte zu sammeln, indem sie bestimmte Kriterien und somit Aufträge erfüllen. Dabei geht es ziemlich entspannt zu, auch wenn über die optimale Position des nächsten Waldes, Dorfes oder Feldes nicht immer sofort Einigkeit herrscht. Mit jedem Spiel lassen sich neue Plättchen und Herausforderungen freischalten, sodass die Komplexität des Spiels nach und nach weiter zunimmt und es niemals langweilig wird. Und auch wenn man die Kampagne einmal durchgespielt hat, verspürt man direkt die Lust, es ein weiteres Mal zu probieren und dabei das Vorgehen weiter zu optimieren.“

 

Ihr habt Fragen, Anmerkungen oder Anregungen? Wir freuen uns auf eure E-Mail an blog@pegasus.de.