Hintergründe – Die Held*innen von Nidavellir

Einige von euch erinnern sich bestimmt noch an unseren ersten Beitrag zu Nidavellir, hier auf dem Pegasus Spiele Blog. Damals haben wir den Autor, Serge Laget, interviewt und mit ihm unter anderem über die Entwicklung des Kennerspiels, das zentrale Münzaufwertungssystem und – ganz kurz – über die Held*innen im Spiel. Doch zu den Dwerg-Brüdern, Skaa, Grid und den anderen Held*innen im Spiel genauso wie zu den Klassen und ihren Vertreter*innen gibt es Hintergrundgeschichten, die wir euch auf keinen Fall vorenthalten wollen. Also holt euren Trinkkrug aus dem Schrank und kommt mit uns ins Zwergenreich Nidavellir, in die drei Tavernen des Landes, Feiernder Goblin, Lachender Drache und Tänzelndes Pony, wo die Held*innen gerade dabei sind, von sich und ihren letzten Reisen und Abenteuern zu erzählen:

Dwerg

„Der Tanz der 5 ist wohl die bekannteste und tödlichste Kampfformation der Zwerge. 5 Kämpfer*innen bewegen sich in ihr so präzise wie die 5 Finger einer Hand. Tödliche Wunden drohen all jenen, die solch einem Tanz zu nahekommen – und seien es auch noch so viele Angreifende. Wir, die Dwerg-Brüder, sind weit über die Grenzen Nidavellirs hinaus für unseren Tanz bekannt und gefürchtet. Und so erhaltet ihr für jeden von uns, der in eurer Armee ist, zusätzliche Punkte. Alleine kämpfen wir gut, aber unser volles Potential zeigen wir erst im Team. So erhaltet ihr 13 Punkte, wenn einer von uns in eurer Armee ist. Wer drei von uns rekrutieren konnte, erhält schon 81 und wenn wir alle dabei sind, verstärken wir eure Armee um 135 Punkte. Damit ist euch der Sieg schon fast gewiss!“

„Ich bin Skaa, die Adoptivtochter von einem der der reichsten Kaufleute von Nidavellir. Aber meine wahre Herkunft liegt im Verborgenen. Böse Zungen behaupten hinter meinem Rücken – niemals würde es jemand wagen, mir solche Respektlosigkeiten ins Gesicht zu sagen – es fließe Elfenblut in meinen Adern. Wer so etwas behaupte soll sich meine herausragenden Leistungen ansehen, die euch am Spielende 17 Punkte einbringen, wenn ich in eurer Armee bin. So etwas schafft nur eine Zwergin!“

„Es ist außergewöhnlich, dass Zwerge mit seherischen Gaben gesegnet sind und noch außergewöhnlicher, wenn sie diese bereits in ihrer Jugend entdecken. Doch vieles an mir, Uline, ist außergewöhnlich. Einige behaupten, mein Weitblick komme von meiner Größe. Andere wiederum sagen, dass meine Kräuterkunde mir dieses Wissen beschert. Nun, egal was die anderen hinter vorgehaltener Hand über mich sagen, wenn es darum geht, vorauszusehen, wo Feind*innen zuschlagen werden, verstummt all das Geschwätz. Wenn ihr es schafft, mich zu überzeugen, in eure Armee zu kommen, dann bringe ich euch alleine durch meine Kräfte neun Punkte am Spielende. Außerdem müsst ihr nie wieder verdeckt Münzen legen. Stattdessen dürft ihr eine beliebige Münze eurer Wahl legen, nachdem ihr wisst, welche Münzen die anderen Spielenden gewählt haben.“

Astrid

„Wenn ihr auf listige Deals statt rohe Gewalt setzen wollt, dann verstärke ich gerne euer Team. Ich bin Astrid. Geboren wurde ich als Tochter eines Händlers, der Sohn einer Händlerin war, die Tochter eines Händlers war. Gute Geschäfte liegen mir also im Blut. Ich finde immer für alles und für alle den richtigen Preis. Wer mich in seiner Armee hat, erhält am Spielende Punkte entsprechend dem Wert eurer höchsten Münze. Es lohnt sich also, eure Münzen aufzuwerten. Mit den Startmünzen ist mein Talent dagegen vergeudet.“

„Ich bin Ylud. Aufgewachsen am Hof des Königs wurde mir früh klar, dass ein derartig reglementiertes Leben nicht meinem Naturell entspricht. Eines Tages verließ ich die sichere Burg und Tat fortan immer genau das, was niemand erwartete. Meine Erfahrung, mein Wissen, mein Mut suchen ihresgleichen. Und so schließe ich mich manchmal kurzzeitig einer Klasse an und wechsle diese dann wieder. Aber egal wo ich in eurer Armee gerade bin, ich unterstütze an Ort und Stelle als würde ich selbst zu dieser Klasse gehören.“

„Im großen Krieg gegen die Orks wollte mein Vater, General Kraal, meinen Charme einsetzen, um seine Armee zum Kämpfen zu motivieren. Das hat mich derart beleidigt, dass ich meinen Vater verließ und meine eigene Armee gründete. Eine Armee, die mindestens ebenso viel Ruhm gesammelt hat, wie die meines Vaters. Mir, Thrud, folgen nun Kämpfer*innen aller Klassen. Wenn nötig, schlage ich mich im Kampf auch auf ihre Seite und halte die Stellung bis neue Kämpfer*innen die Reihen füllen. Wenn ich in eurer Armee bin, verstärke ich im Kampf wechselnde Klassen und beschere euch am Ende mit 13 Punkten hoffentlich den Sieg.“

Die Held*innen ohne Klasse verstärken eure Truppen und bringen euch besondere Vorteile, aber sie wären wehrlos ohne eine starke Armee hinter sich. Daher rekrutiert ihr in Nidavellir in erster Linie Kämpfer*innen aus den Klassen der Krieger, Jäger, Minenarbeiter, Schmiede und Entdecker. Hört hin, einige davon wollen sich und ihre Mitstreiter*innen vorstellen:

Kraal

„Ich, Tarah, vereine alle Charakteristika einer großen Kriegerin: schnell wie ein Blitz, präzise wie eine gnomische Uhr und stark wie ein Amboss. Daher genügt es meist, wenn ich einmal zuschlage. Bisher konnte niemand meine Angriffstechnik kopieren – andere Zwerge sind einfach nicht schnell genug. Meist direkt an meiner Seite findet ihr General Kraal. Er wurde kurz vor dem großen Krieg gegen die Orks zum General ernannt, hauptsächlich weil er unzählige Rekruten für die Armee gewinnen konnte. Das Geheimnis seines Erfolgs? Manche denken, seine Tochter, Thrud, würde der wahre Ruhm gebühren, andere behaupten es sei einfach Glück gewesen. Aber die Wahrheit ist, seine Geschäftstüchtigkeit und sein unglaublicher Reichtum haben mindestens ebenso geholfen.“

Tarah und Kraal, gehören zur Klasse der Krieger*innen. Diese werden unter den Zwergen schon seit Generationen verehrt. Viele Krieger*innen wurden zu wahren Berühmtheiten. Zumindest war das in früheren Zeiten immer dann der Fall, wenn dem Königreich große Gefahr drohte. Die meisten hoffen aber auch gar nicht auf Ruhm und Ehre, sondern einfach nur auf einen großzügigen Sold.

Wo Krieger*innen alleine nichts ausrichten können, helfen die Jäger*innen weiter. Doch seit im letzten Kampf gegen einen Drachen der Großteil des königlichen Waldes für immer niedergebrannt wurde, gibt es für die Jäger*innen heute nur noch ein kleines Gebiet im Namenlosen Tal, in dem sie ihrer Kunst nachgehen können. Entsprechend gering ist ihre Zahl inzwischen. Aber im Kampf sind ihr Wissen um Verstecke, Spuren und Fallen wertvolle Kenntnisse und Jäger*innen daher gern gesehene Verbündete.

Einer von ihnen ist Aral: „Im ganzen Königreich gibt es keinen Fährtenleser, der es mit mir aufnehmen könnte. Meine Fähigkeiten sind legendär. Nicht umsonst lautet ein verbreitetes Sprichwort: Wo Aral dich nicht findet, kannst du nicht hingehen. Fast genauso geschickt wie ich ist nur Dagda. Nirgendwo findet ihr eine so beeindruckende Trophäensammlung wie in ihrem Haus. Sie bezeichne mich selbst als Meisterjägerin. Ihr Erfolg ist unbestreitbar, auch wenn ihre Methoden immer wieder zu Klatsch und Tratsch führen. Das würde ihr aber niemals jemand direkt ins Gesicht sagen, zu sehr fürchten sich die anderen Zwerge vor ihrem Temperament und ihrem Jagdmesser.“

Auch wenn Minenarbeiter*innen per se kaum Vorteile im Kampf bringen, so sind sie doch unverzichtbar für den Reichtum der Zwerge. Doch auch wenn Bergbau sicherlich die älteste Profession der Zwerge ist und jeder Zwerg irgendwie von einem Bergzwerg abstammt, sind die Minenarbeiter*innen heute nicht mehr besonders angesehen. Sie gelten als schmutzig und gierig. Doch die Schätze, die sie aus den Tiefen der Minen bergen, können den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage bedeuten.

Zoral

Zwei von ihnen trefft ihr in der Taverne, Lokdur und Zoral. Lokdur erzählt: „Als Meister der Minen der nördlichen Berge, habe ich unbeschreibliche Schätze zu Tage gebracht. Also gruben wir uns tiefer und tiefer in den Fels auf der Suche nach mehr Gold und Edelsteinen. Einige behaupten, es sei unsere, ja gar meine Schuld, dass der Drache Fafnir erwachte, aber das soll erstmal jemand beweisen!“ Zoral, der Vorarbeiter, ist dagegen umsichtig, nachdenklich, rücksichtsvoll: „Ich prüfe jeden neuen Stollen so genau wie möglich und stehe im Zweifel stets auf der Seite seiner Männer. Es ehrt mich, dass diese mich für viele Jahre als ihren Vertreter in der Minengilde gewählt haben.“

Irgendwo zwischen den Krieger*innen und den Bergleuten seht ihr die Schmied*innen. Meist werden sie mit großem Respekt behandelt, haben sie doch Kenntnisse, die für fast alle Zwerge nützlich sind. Auch für eine Armee sind Schmiede unverzichtbar, denn was wäre eine Armee ohne Waffen und Rüstungen? Praktischerweise sind die meisten Schmied*innen gegenüber Hitze ziemlich unempfindlich, was im Kampf gegen einen Drachen sicher von Vorteil ist.

Aëgur Hammerfaust ist stolz auf seinen Beruf und seine Klasse: „Der König höchstpersönlich hat mich zum Obersten Schmiedemeister des Reiches ernannt. Ich bin so geschickt und flink darin, Rüstungen und Waffen herzustellen, dass viele behaupten, ich habe einen Zwillingsbruder, der nachts meine Arbeit fortsetzt. Blödsinn! Aber Erfolg produziert nun mal Neider. Aber wenn ihr wirklich jemanden sucht, der Dreck am Stecken hat, dann geht zu Bonfur. Bis zum Tod seines Sohnes war er der Großmeister der Schmiedegilde. Schon immer war er talentiert, fleißig und zielstrebig. Sein Ehrgeiz war so groß, dass er die Zwerge in seiner Schmiede bis zum Umfallen schuften ließ. In einer unglückseligen Nacht kam so auch sein Sohn zu Tode.“

Kurz bevor ihr gehen wollt – diese ganzen Geschichten über Zwerge müsst ihr erstmal verdauen – betreten zwei weitere Zwerge die Taverne: Idunn und Hourya. Sie gehören zu den Entdecker*innen. Ihre Profession ist aus zwergischer Sicht noch relativ neu und für manche der traditionsbewussten Zwerge schwer zu akzeptieren. Sie sehen darin einen bösen Einfluss der Elfen. Liberalere Zwerge freuen sich über die neue Offenheit und Freiheit im Zwergenvolk. Viele junge und neugierige Zwerge schließen sich den Entdecker*innen an und ihnen ist es auch zu verdanken, dass Fafnirs Rückkehr so früh entdeckt werden konnte.

Idunn

Idunn erzählt aus ihrer Vergangenheit: „Einst hatte ich eine Liebesbeziehung zum König. Doch die Regeln am Hof sind hart und die Tradition verbot eine Ehe. Um zu verhindern, dass mein Herz beim täglichen Anblick des Königs zerbricht, zog ich als Entdeckerin in die Welt hinaus und bereiste Orte, die nie ein Zwerg zuvor gesehen hat.“

Schließlich spricht Hourya, die Spionin: „In Zeiten, als die Zwerge noch mit den Elfen verfeindet waren, gelang es mir, einen Elfenprinz gefangenzunehmen. Als Preis für seine Freiheit überließ er mir einen magischen Mantel, der mich in der Wildnis praktisch unsichtbar macht. Seitdem werde ich mit den gefährlichsten Geheimmissionen ins Feindesland betraut.“

Gefesselt von ihren mystischen Geschichten dankt ihr den Zwergen für diese, verlasst die Taverne, kehrt nach Hause zurück und beginnt, eine Runde Nidavellir zu spielen. Wir wünschen euch viel Spaß dabei!

 

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