Unsere Lieblingsspiele – Heute: Katja und Nadine

Ihr seid auf der Suche nach Spieletipps für euren nächsten Spieleabend oder ihr wollt wissen, wie die Pegasus Spiele Crewmitglieder ticken? Wunderbar, dann seid ihr hier richtig, denn in der „Unsere Lieblingsspiele“-Reihe zeigen euch regelmäßig Kolleg*innen, welche Spiele bei ihnen privat am allerliebsten auf den Spieltisch kommen. Heute dürft ihr euch auf ganz unterschiedliche Spieletipps freuen von Katja und mir, Nadine. Los geht’s mit Katja und einem Spiel, bei dem euch zurecht das Wasser im Mund zusammenläuft:

Katjas Lieblingsspiel

"Hallöchen!

Ich bin Katja und seit Juli 2021 unterstütze ich den internationalen Vertrieb, konkret die Lokalisierungsabteilung bei Pegasus Spiele. Ich arbeite also mit vielen verschiedenen Verlagen aus der ganzen Welt zusammen, damit unsere verlagseigenen Spiele auch in anderen Sprachen erscheinen.

Bei Pegasus arbeite ich ja erst seit gut einem Jahr, war aber auch schon davor in der Spielebranche tätig. Dennoch habe ich mir – psst, niemandem verraten! – ein zweites Standbein aufgebaut (man muss sich in der heutigen Zeit doch absichern, nicht wahr?). Im Jahr 2020 habe ich einige leerstehende Räume erworben und es mir zur Aufgabe gemacht, daraus das beste Restaurant der Stadt zu machen. Das war gar nicht so einfach. Anfangs habe ich erst einmal nur Freund*innen eingeladen, um meine Kochkünste zu prüfen. Doch schon bald konnte ich die ersten richtigen Gäste empfangen. Ab diesem Zeitpunkt wurde es hektisch und ich hatte das Gefühl, alles zur gleichen Zeit machen zu müssen: zuerst die Gäste empfangen und ihre Bestellungen entgegennehmen, als nächstes musste ich in die Vorratskammer rasen und die Zutaten für die Gerichte holen und diese dann am Herd zubereiten. Und schließlich den Gästen die fertigen Gerichte servieren. Und das alles in nur vier Minuten! Was für ein Stress! Glücklicherweise konnte ich meine Mitspielenden – äh, ich meine natürlich mein Personal – zum Einkaufen schicken und zum Tellerwaschen abstellen.

Inzwischen läuft mein Restaurant richtig gut. Es ist vollständig renoviert und ich selbst habe mich zum Kochprofi gemausert. In meinem Restaurant gehen die Restaurantkritiker*innen ein und aus und ich empfange mittlerweile sogar VIP-Gäste mit besonders anspruchsvollen Wünschen! Als nächstes werde ich meine Speisekarte dann vielleicht um einige Desserts erweitern – Aber bitte mit Sahne!

Katja mit Kitchen Rush

Wer meine Beschreibung aufmerksam gelesen hat, weiß natürlich, dass sich mein Restaurant nur in einer kleinen Schachtel befindet, nämlich in Kitchen Rush, meinem derzeitigen Lieblingsspiel. Ich habe es kennengelernt, als es im Jahr 2020 auf der Empfehlungsliste Spiel des Jahres gelandet ist. Als Liebhaberin kooperativer Spiele bin ich auf der Messe in Essen natürlich sofort zum Pegasus-Stand gerannt und habe es mir geholt – damals noch nicht als Mitarbeiterin, sondern nur als Kundin.

Kitchen Rush ist ein kooperatives Echtzeitspiel, in dem man all die Aufgaben übernimmt, die ich weiter oben schon genannt habe (und natürlich noch einige mehr). Das bedeutet, dass ihr gemeinsam in einer zuvor festgesetzten Zeit eine bestimmte Menge an Bestellungen erfüllen müsst.  Was mir an Kitchen Rush besonders gut gefällt, ist der leichte Einstieg und die schrittweise Steigerung des Schwierigkeitsgrades: Das Spiel besteht aus mehreren Szenarien und beginnt ganz leicht. Doch mit jedem Szenario kommen neue Bereiche im Restaurant und somit auch neue Aufgaben hinzu, bis es zum Schluss auf dem Spielbrett richtig turbulent zugeht. Mitunter hat man das Gefühl, dass man sich gerade wirklich in einer Restaurantküche befindet, in der sich die Mitspielenden gegenseitig zubrüllen, was sie brauchen, seien es saubere Teller oder bestimmte Gewürze. Besonders niedlich finde ich die Zutaten aus Holz, also die kleinen Nudeln und Karotten oder die Käsestücke.

Kitchen Rush kommt einfach in jeder Spielerunde gut an, sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern – vor allem, weil sich der Schwierigkeitsgrad leicht anpassen lässt und das Spiel dadurch über eine große Variabilität verfügt. Hat man ein Szenario geschafft, möchte man auch sofort das nächste testen.  In diesem Sinne: Schnappt euch die Kochmütze und eröffnet euer eigenes Restaurant! Wer übrigens nicht gerne den Kochlöffel schwingt, kann sich stattdessen in Clinic Rush ins Krankenhaus begeben und Patient*innen behandeln."

Familienspiele schön und gut, aber euer Herz schlägt eigentlich eher für die Schwergewichte unter den Brettspielen? Dann bleibt jetzt dran:

Nadines Spieletipp

„Hallo zusammen, ich bin Nadine und seit 2018 Teil des Marketingteams. Seitdem habe ich nicht nur in meiner Freizeit tagtäglich mit Spielen zu tun, sondern auch beruflich. Der Vorteil daran: offensichtlich – Spiele! Der Nachteil: Der Pile of Shame wächst noch schneller als früher. Um der Sache Herrin zu werden und um zu sehen, was sich die vielen kreativen Köpfe der Spieleautor*innen-Szene Neues ausgedacht haben, entdecke ich unheimlich gerne neue Spiele. Aber es gibt auch einige Dauerbrenner, die teilweise schon seit Jahren immer wieder auf den Tisch kommen. Bei mir sind das vor allem abendfüllende Spiele, frei nach dem Motto ‚Vor 0 Uhr steht niemand vom Spieltisch auf!'

Nadine mit Bonfire

Eines meiner Lieblingsspiele, das sich jetzt schon seit rund zwei Jahren auf dem Treppchen hält, ist Bonfire von Stefan Feld. Für mich stimmt an dem Spiel einfach alles: Die Illustrationen von Dennis Lohausen versetzen mich noch vor dem Öffnen der Spieleschachtel in die mystische Welt von Asperia (da soll nochmal jemand sagen, Eurogames wären nicht atmosphärisch!). Die Story um die magischen Bonfire, die erloschen sind und die Welt in Finsternis zurückgelassen haben, fasziniert mich. Sofort erwacht in mir der Drang, den Gnomen dabei zu helfen, die Bonfire wieder zu entzünden. Natürlich überzeugt mich auch die Mechanik. Ich mag die für Eurogames typischen 1.000 Optionen, die zur Verfügung stehen. Ich mag das Kalkulieren und das hin und her Rechnen, ob der erhoffte Spielzug doch noch irgendwie hinhaut. Trotzdem finde ich Bonfire nicht überladen wie manch andere Expertenspiele. Jeder Teil fügt sich ins Spielgeschehen ein. Gleichzeitig ist die Ikonographie ganz klar und deutlich – ein Punkt über den auch Dennis Lohausen im Interview mit ihm, Stefan Feld und dem Redakteur Ralph Bruhn genauer berichtet.

Aber ich mag auch die Interaktion mit meinen Mitspielenden. Und gerade in diesem Punkt finde ich Bonfire ganz besonders stark, denn es passt sich super an die Personenzahl an und macht so auch mit vier Personen noch extrem viel Spaß. Auch wenn am Ende die Person mit den meisten Siegpunkten gewinnt, gibt es dennoch diesen Wettrennen-Aspekt (an dieser Stelle erinnert mich Bonfire an ein anderes Stefan Feld Spiel, das ich auch sehr gerne spiele – Das Orakel von Delphi), denn jede*r möchte möglichst viele Novizen in den Hohen Rat bringen – sobald dort eine bestimmte Anzahl an Novizen stehen, beginnt die Countdown-Phase.

Kurz gesagt, Bonfire bietet für mich alles, was ein Expertenspiel braucht, ohne die typischen Probleme wie ewige Downtime oder mangelnde Interaktion. Und für alle, die sich schon richtig wohl fühlen in Asperia hat Stefan Feld zusammen mit Tim Schleimer eine Modul-Erweiterung herausgebracht, Trees & Creatures, die noch viel mehr Optionen bietet. Wer mehr über die Erweiterung wissen will: auch mit den beiden habe ich natürlich ein Interview auf unserem Pegasus Spiele Blog geführt, also schaut mal rein. Und danach ab an den Spieltisch! :)"

 

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